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Geschichte der Genossenschaft

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die damals baufällige sog. Kempter-Mühle samt Sägewerk von der Fa. Pfatschbacher & Comp. aus Österreich erworben und in den Jahren 1904 – 1906 in ein Elektrowerk umgebaut. Das Sägewerk wurde wieder instand gesetzt und an einen Holzhändler verpachtet. Nach dem 1. Weltkrieg sollte das Werk aufgrund des Konkurses der Fa. Pfatschbacher & Comp. an eine nicht namentlich genannte Innsbrucker Holzfirma verkauft werden. Dank des besonderen Weitblicks der damaligen Gemeindeverwaltung, konnte jedoch das beim Bau des Elektrowerks ausgehandelte Vorkaufsrecht geltend gemacht werden. Am 01.09.1918 wurde hierzu eigens eine Bürgerversammlung einberufen, um die Meinung der Bürger von Welsberg anzuhören. Nachdem die meisten Anwesenden mit dem Erwerb des Elektrowerks einverstanden waren, konnte die Gemeindeverwaltung noch am selben Tag das Geschäft besiegeln. Der Kaufvertrag wurde geschlossen und der Kaufpreis in Höhe von 170.000 Kronen in bar ausbezahlt.
 

In den folgenden Jahren wurde das Elektrowerk dann von der Gemeinde Welsberg betrieben und das angeschlossene Sägewerk verpachtet. Politische Veränderungen machten es im Jahre 1925 notwendig, sich Gedanken über den Erhalt des Werks für die Bevölkerung von Welsberg zu machen. Die Idee einer eigenen Genossenschaft war schnell gefunden, konnte jedoch erst nach einigen Schwierigkeiten in die Tat umgesetzt werden.

Protokoll

Am 25.04.1926 wurde im Gasthof „Zur Rose“ die Gründungsversammlung dieser Genossenschaft abgehalten und von 70 Bürgern das „Elektrizitätswerk Monguelfo/Welsberg als reg. Genossenschaft m.b.H.“ ins Leben gerufen. Die Elektrowerkgenossenschaft Welsberg ist heute einer der drei ältesten genossenschaftlich organisierten Stromproduzenten/verteiler in Südtirol.

 

WelsbergIm Zuge der Gründung wurde das Elektrowerk zum Preis von 155.000 Lire von der Gemeinde Welsberg übernommen und fortan von der Genossenschaft betrieben. Anfang der 1930-er Jahre entschloss sich die Verwaltung der Genossenschaft dann, auch das angeschlossene Sägewerk selbst zu betreiben und die anfallenden Abfallprodukte (Sägeschnitt) ihren Mitgliedern zur Verfügung zu stellen. Zudem wurde ein reger Holzhandel betrieben, wodurch die Genossenschaft relativ schnell zu einem großen finanziellen Wohlstand gelangte.


BriefDie Aufbruchsstimmung nach dem 2. Weltkrieg mag den damaligen Verwalter Anton Hellweger dazu veranlasst haben, zum 40-jährigen Bestehen des Elektrowerks mahnend an ein genossenschaftliches Handeln und eine nachhaltige Gestaltung der Zukunft zu appellieren.

Dem genossenschaftlichen Gedankengut Rechnung tragend, versorgt die Elektrowerkgenossenschaft Welsberg ihre Mitglieder seit der Gründung im Jahre 1926 mit günstigem Strom aus Wasserkraft. Die Anzahl der Mitglieder ist im Laufe der Zeit stetig gewachsen und liegt derzeit bei ca. 350.